Alles an ihm sei Medizin – so wird der Schwarze Holunder (Sambucus Nigra) in alten Kräuterbüchern überschwänglich gelobt. Alt überlieferte Rezepturen belegen, dass man die ganze Pflanze in ihrer Gesamtheit begriff und nicht nur die herausgelösten Einzelwirkstoffe betrachtete. Der Sage nach wohnt im Erdreich die Erdgöttin Hulda der man zum Dank Speisen und Getränke opferte. Als Schutz für den bäuerlichen Hof und das Vieh durfte ein Holunder nie fehlen.
Der Schwarze Holunder gehört zur Familie der Geißblattgewächse, kann 1-7 m Höhe erreichen und ist ein mehrjähriger, ästiger Strauch mit warziger, unangenehm riechender Rinde. Seine Blätter sitzen gegenständig und sind unpaarig gefiedert. Seine weißen Blüten, 5 zählig mit gelben Staubbeuteln sind in großen Trugdolden angeordnet. Daraus entwickeln sich im Herbst glänzende schwarze Steinfrüchte.
Verwendete Pflanzenteile sind die Blüten, Blätter, Rinde, Wurzel und Beeren
Wirkstoffe: Blüten: Ätherische Öle, bis 3,5% Flavonoide, Gerb- und Schleimstoffe, Sambunigrin (Blausäureglykosid) und bis zu 9% Kalium. Früchte: Antocyane, Fruchtsäuren, Vitamine, Mineralien und Zucker. Blätter und Rinde: hoher Anteil an Blausäureglycosiden
Wirkung: Zur Aktivierung der körpereigenen Abwehrkräfte, bei fiebrigen Erkältungskrankheiten, blutreinigend, nieren- und blasenwirksam, schweißtreibend, stuhlfördernd.
REZEPT
Holunderbeeren waschen und entstielen. In einem Topf mit wenig Wasser zum Kochen bringen und kurz garen. Abseihen. Die Beeren auskühlen lassen und durch in ein Stofftuch geben und auswringen. Saft entweder pur in desinfizierte Flaschen füllen oder auf 1 l Saft noch einmal mit 200g Zucker kurz aufgießen. Nach Belieben mit Zitronensäure abschmecken.